Geringe Volatilität Im Futures Handel Nutzen
Geringe Volatilität Im Futures Handel Nutzen
Der Handel mit Terminkontrakten (Futures) wird oft mit hohen Schwankungen und aggressivem Risikomanagement assoziiert. Doch gerade in Phasen geringer Volatilität – also wenn die Preise sich nur langsam oder seitwärts bewegen – bieten Futures einzigartige Möglichkeiten, bestehende Spotbestände zu optimieren oder präzise Markteinstiege vorzubereiten. Dieser Artikel erklärt, wie Sie als Anfänger die Ruhe vor dem Sturm nutzen können.
Was bedeutet geringe Volatilität?
Geringe Volatilität beschreibt eine Marktphase, in der die Preisbewegungen eines Basiswertes (z.B. einer Kryptowährung oder einer Aktie) sehr klein sind. Der Markt konsolidiert, bildet möglicherweise eine Handelsspanne oder bewegt sich nur langsam in eine Richtung. Für Spotmarkt-Halter kann dies frustrierend sein, da die Renditen stagnieren.
Im Futures Handel hingegen eröffnet diese Ruhe die Chance, Positionen mit geringerem anfänglichem Risiko aufzubauen oder bestehende Long-Positionen gegen unerwartete, aber wahrscheinliche zukünftige Rücksetzer abzusichern.
Strategien zur Balance von Spot und Futures bei geringer Volatilität
Das Ziel ist es, die Stabilität der eigenen Spotbestände zu erhöhen, ohne diese verkaufen zu müssen.
1. Partielles Hedging (Teilabsicherung)
Wenn Sie glauben, dass der Markt zwar stabil ist, aber das Risiko eines plötzlichen Abverkaufs besteht, können Sie einen Teil Ihrer Spotposition absichern. Dies wird als partielles Hedging bezeichnet.
Angenommen, Sie besitzen 10 Einheiten eines Basiswertes im Spotmarkt. Sie erwarten keine großen Bewegungen, möchten sich aber gegen einen 20-prozentigen Rückgang absichern.
- **Aktion:** Sie eröffnen eine Short-Position in einem Terminkontrakt, der 20% Ihres Spotbestandes entspricht.
- **Vorteil:** Wenn der Preis fällt, gleicht der Gewinn aus dem Short-Future den Verlust auf Ihrem Spotkonto teilweise aus. Wenn der Preis steigt, verlieren Sie nur auf dem abgesicherten Anteil weniger Gewinn, aber der Rest Ihrer Spotposition profitiert voll.
Dies ist eine konservative Methode, die oft bei geringer Volatilität angewendet wird, da die Kosten für die Absicherung (Finanzierungskosten oder Finanzierungssätze bei Perpetual Futures) oft niedrig sind.
2. Nutzung von Basis-Trades (Basis Trading)
In ruhigen Märkten nähern sich die Preise von Futures und dem Spotmarkt oft an. Wenn der Preis des Futures leicht unter dem Spotpreis liegt (Contango), kann man theoretisch Spot kaufen und gleichzeitig einen Future verkaufen (Short-Future). Dies ist eine sehr fortgeschrittene Strategie, die präzise Kenntnisse der Terminkontrakt-Struktur erfordert und oft nur für Arbitrageure relevant ist. Für Anfänger ist das Absichern die sicherere Option.
Indikatoren zur Bestimmung von Ein- und Ausstiegen =
Auch wenn die Volatilität gering ist, suchen wir nach Mustern, die auf eine bevorstehende Richtungsänderung hindeuten. Hierbei helfen etablierte technische Analysewerkzeuge.
1. Der Relative Strength Index (RSI)
Der RSI misst die Geschwindigkeit und Veränderung von Preisbewegungen. In Phasen geringer Volatilität tendiert der RSI dazu, sich um die Mittellinie (50) zu bewegen.
- **Einstiegssignal:** Ein starker Ausbruch des RSI nach oben über die 50-Marke (oft gekoppelt mit einem Ausbruch aus einer Konsolidierungszone) kann einen neuen Aufwärtstrend signalisieren, der für Long-Positionen im Spotmarkt oder im Future genutzt werden kann.
- **Ausstiegssignal:** Ein Unterschreiten der 50-Marke kann auf eine bevorstehende Seitwärtsbewegung oder einen Abwärtstrend hindeuten. Für das Verständnis der Anwendung siehe RSI Für Ein- Und Ausstiege Nutzen.
2. Moving Average Convergence Divergence (MACD)
Der MACD ist nützlich, um die Dynamik (Momentum) zu erkennen. Bei geringer Volatilität liegen die Linien des MACD oft nah beieinander und kreuzen sich häufig nahe der Nulllinie.
- **Interpretation:** Häufige Kreuzungen in der Nähe der Nullinie bestätigen die geringe Volatilität. Ein deutliches Auseinanderlaufen der Linien (Divergenz) signalisiert, dass sich Momentum aufbaut, selbst wenn der Preis noch stagniert. Dies kann ein Vorbote für den nächsten großen Schritt sein.
3. Bollinger-Bänder
Die Bollinger-Bänder sind hervorragend geeignet, um Volatilitätsphasen zu identifizieren.
- **Kompression:** Wenn die oberen und unteren Bänder sehr eng zusammenlaufen, spricht man von einer "Bollinger-Kompression". Dies ist das klassische Zeichen für extrem geringe Volatilität.
- **Handelsregel:** Händler warten oft auf den Ausbruch aus dieser Kompression. Ein Ausbruch über das obere Band signalisiert oft den Beginn einer starken Aufwärtsbewegung, während ein Bruch des unteren Bandes einen Abverkauf einleiten kann. Die Anwendung der Bänder zur Zielsetzung wird unter Bollinger Bänder Für Kursziele Anwenden erklärt.
Praktisches Beispiel: Timing eines Teil-Hedges
Angenommen, Sie halten 100 Einheiten eines Assets. Die Bollinger-Bänder sind extrem eng (Kompression). Sie nutzen den RSI als Timing-Instrument.
Zustand | Indikatorwert | Aktion |
---|---|---|
Niedrige Volatilität | Bollinger Bänder eng | Beobachten |
Momentum baut sich auf | MACD kreuzt über Null | Vorbereitung auf Long-Einstieg |
Absicherungsbedarf | RSI nähert sich 70 (Überkauft) | Teil-Hedge (Short Future) auf 20 Einheiten eröffnen |
Wenn der RSI in ruhigen Märkten über 70 steigt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass der Preis kurzfristig überdehnt ist, selbst wenn die Gesamtbewegung noch seitwärts verläuft. Ein kleiner Short-Future kann diesen kurzfristigen Überhang abfedern, während Sie auf den großen Ausbruch warten.
Psychologische Fallen und Risikohinweise
Geringe Volatilität ist psychologisch oft schwierig, da sie Langeweile erzeugt. Dies führt zu typischen Fehlern, die unter Psychologische Fallen Beim Trading Vermeiden detailliert beschrieben werden.
Die Gefahr der Überheblichkeit
Wenn mehrere Trades in ruhigen Märkten gut funktionieren (z.B. weil man durch kleine Preisbewegungen Gewinne erzielt), neigen Trader dazu, ihre Positionsgröße zu erhöhen, in Erwartung, dass die Ruhe anhält. Dies ist gefährlich, da eine plötzliche Volatilitätssteigerung (ein "Volatilitäts-Shock") die überdimensionierten Positionen schnell liquidieren kann.
Liquiditätsrisiko
Achten Sie darauf, welche Terminkontrakt-Märkte Sie nutzen. Bei sehr geringer Volatilität in Nischenmärkten kann die Liquidität dünn sein. Ein kleiner Trade kann dann bereits den Preis stark beeinflussen. Bei großen Märkten wie beispielsweise ICE Futures, ist dies weniger ein Problem, aber bei kleineren Krypto-Futures-Märkten muss man vorsichtig sein. Informieren Sie sich über die Handelsplätze, zum Beispiel über Binance Futures: دليل التداول.
Leverage-Verwendung
Auch wenn die Volatilität gering ist, bedeutet der Einsatz von Leverage im Futures-Handel, dass Verluste gehebelt werden, sobald die erwartete Bewegung ausbleibt oder sich umkehrt. Nutzen Sie in Phasen geringer Volatilität nur so viel Leverage, wie Sie sich für den Fall eines schnellen Richtungswechsels leisten können.
Zusammenfassung
Die Nutzung geringer Volatilität im Futures Handel ist eine Übung in Geduld und Präzision. Es geht darum, den Spotmarkt durch gezielte, kleine Absicherungen zu stabilisieren oder sich mit Hilfe von Indikatoren wie RSI, MACD und Bollinger-Bänder auf den nächsten großen Impuls vorzubereiten. Der Schlüssel liegt darin, die Ruhe nicht mit Untätigkeit zu verwechseln, sondern sie als Vorbereitungsphase für das nächste große Handelsereignis zu nutzen. Für weitere Details zur Absicherung von Spotbeständen siehe Simple Hedging Using Perpetual Futures.
Siehe auch (auf dieser Seite)
- RSI Für Ein- Und Ausstiege Nutzen
- Bollinger Bänder Für Kursziele Anwenden
- Psychologische Fallen Beim Trading Vermeiden
- Spot Positionen Mit Futures Absichern
Empfohlene Artikel
- Simple Hedging Using Perpetual Futures
- Futures on Kraken
- FTX Futures
- Bitcoin Futures
- Futures Contracts
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