Covered Calls

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Beispiel für einen Covered Call: Aktienbesitz und Verkauf einer Call-Option
  1. Covered Calls: Eine Einführung für Anfänger

Covered Calls sind eine beliebte Optionsstrategie, die darauf abzielt, zusätzliche Erträge aus bereits gehaltenen Aktienpositionen zu generieren. Sie gelten als relativ konservative Strategie, da sie das Abwärtsrisiko begrenzt, aber auch das Aufwärtspotenzial. Dieser Artikel erklärt die Funktionsweise von Covered Calls, ihre Vor- und Nachteile, die notwendigen Schritte zur Umsetzung und bietet praktische Beispiele. Obwohl wir uns hier auf Aktien konzentrieren, lassen sich die Prinzipien auch auf andere Basiswerte, inklusive Krypto-Assets, anwenden, sofern entsprechende Optionen verfügbar sind.

Was ist ein Covered Call?

Ein Covered Call beinhaltet zwei Komponenten:

1. **Der Besitz von Aktien:** Sie besitzen bereits 100 Aktien eines bestimmten Unternehmens. Dies ist der "Covered"-Teil der Strategie, da Sie die Fähigkeit haben, die Aktien zu liefern, falls die Option ausgeübt wird. 2. **Der Verkauf einer Call-Option:** Sie verkaufen eine Call-Option auf diese Aktien mit einem bestimmten Ausübungspreis (Strike Price) und einem Verfallsdatum. Der Käufer der Option hat das Recht, Ihre Aktien zum Ausübungspreis zu kaufen, aber nicht die Pflicht.

Im Wesentlichen verkaufen Sie das Recht, Ihre Aktien zu einem bestimmten Preis innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens zu kaufen. Im Gegenzug erhalten Sie eine Prämie – eine Zahlung vom Käufer der Option.

Wie funktioniert ein Covered Call?

Es gibt drei mögliche Szenarien beim Verkauf eines Covered Calls:

  • **Szenario 1: Der Aktienkurs bleibt unter dem Ausübungspreis:**
   * Die Option verfällt wertlos.
   * Sie behalten die Prämie als Gewinn.
   * Sie behalten weiterhin die Aktien.
   * Dies ist das ideale Szenario für den Verkäufer des Covered Calls.
  • **Szenario 2: Der Aktienkurs steigt über den Ausübungspreis:**
   * Der Käufer der Option übt diese wahrscheinlich aus.
   * Sie sind verpflichtet, Ihre Aktien zum Ausübungspreis zu verkaufen.
   * Ihr Gewinn besteht aus der Prämie *plus* der Differenz zwischen dem ursprünglichen Kaufpreis der Aktien und dem Ausübungspreis.
   * Sie verzichten auf potenzielle Gewinne, die über dem Ausübungspreis erzielt werden könnten.
  • **Szenario 3: Der Aktienkurs fällt:**
   * Die Option verfällt wahrscheinlich wertlos.
   * Sie behalten die Prämie, aber der Wert Ihrer Aktien sinkt.
   * Die Prämie mildert den Verlust durch den sinkenden Aktienkurs teilweise ab, bietet aber keinen vollständigen Schutz.

Vorteile von Covered Calls

  • **Zusätzliche Einkommensgenerierung:** Die Prämie aus dem Verkauf der Option generiert sofortigen Cashflow. Dies ist besonders attraktiv in einem Seitwärtsmarkt oder in Zeiten geringer Dividendenrenditen.
  • **Begrenzte Abwärtsrisiken:** Die Prämie bietet einen gewissen Puffer gegen Kursverluste der Aktien.
  • **Relativ konservative Strategie:** Im Vergleich zu anderen Optionsstrategien gilt der Covered Call als weniger riskant, da er auf dem Besitz von Aktien basiert.
  • **Flexibilität:** Sie können den Ausübungspreis und das Verfallsdatum der Option je nach Ihrer Risikobereitschaft und Markterwartung anpassen.

Nachteile von Covered Calls

  • **Begrenztes Aufwärtspotenzial:** Wenn der Aktienkurs stark steigt, sind Ihre Gewinne auf den Ausübungspreis begrenzt. Sie verzichten auf die Möglichkeit, von weiteren Kurssteigerungen zu profitieren.
  • **Abwärtsrisiko bleibt bestehen:** Auch wenn die Prämie einen gewissen Schutz bietet, sind Sie weiterhin dem Risiko eines Kursverlustes der Aktien ausgesetzt.
  • **Verpflichtung zur Aktienlieferung:** Wenn die Option ausgeübt wird, sind Sie verpflichtet, Ihre Aktien zu verkaufen, auch wenn Sie dies nicht wünschen.
  • **Opportunity Cost:** In einem stark steigenden Markt verpassen Sie möglicherweise größere Gewinne, als Sie durch die Prämie erzielt haben.

Schritte zur Umsetzung eines Covered Calls

1. **Aktien auswählen:** Wählen Sie Aktien, die Sie langfristig halten möchten und bei denen Sie keine kurzfristigen Kurssteigerungen erwarten. Eine Analyse mittels Fundamentalanalyse ist hier hilfreich. 2. **Anzahl der Aktien bestimmen:** Ein Optionskontrakt repräsentiert 100 Aktien. Stellen Sie sicher, dass Sie mindestens 100 Aktien besitzen, um einen Covered Call verkaufen zu können. 3. **Ausübungspreis (Strike Price) wählen:**

   * **At-the-Money (ATM):** Der Ausübungspreis liegt nahe am aktuellen Aktienkurs. Bietet eine höhere Prämie, aber auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Option ausgeübt wird.
   * **Out-of-the-Money (OTM):** Der Ausübungspreis liegt über dem aktuellen Aktienkurs. Bietet eine geringere Prämie, aber auch eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass die Option ausgeübt wird.
   * **In-the-Money (ITM):** Der Ausübungspreis liegt unter dem aktuellen Aktienkurs. Bietet die höchste Prämie, aber auch die höchste Wahrscheinlichkeit, dass die Option ausgeübt wird.

4. **Verfallsdatum wählen:**

   * **Kurzes Verfallsdatum:** Bietet eine höhere Prämie, aber erfordert häufigere Anpassungen.
   * **Langes Verfallsdatum:** Bietet eine geringere Prämie, aber weniger häufige Anpassungen.

5. **Option verkaufen:** Geben Sie eine Verkaufsorder für die Call-Option bei Ihrem Broker auf. 6. **Position überwachen:** Beobachten Sie den Aktienkurs und die Option, um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Beispiel für einen Covered Call

Angenommen, Sie besitzen 100 Aktien von Unternehmen XYZ, die derzeit bei 50 € pro Aktie gehandelt werden. Sie verkaufen eine Call-Option mit einem Ausübungspreis von 55 € und einem Verfallsdatum in einem Monat. Die Prämie beträgt 1 € pro Aktie (also 100 € für den gesamten Kontrakt).

  • **Szenario 1: Der Aktienkurs liegt am Verfallsdatum bei 52 €:** Die Option verfällt wertlos und Sie behalten die Prämie von 100 €.
  • **Szenario 2: Der Aktienkurs liegt am Verfallsdatum bei 60 €:** Die Option wird ausgeübt und Sie müssen Ihre Aktien für 55 € pro Aktie verkaufen. Ihr Gewinn beträgt 5 € pro Aktie (Differenz zwischen Ausübungspreis und ursprünglichem Kaufpreis) plus die Prämie von 1 € pro Aktie, also insgesamt 6 € pro Aktie oder 600 €.
  • **Szenario 3: Der Aktienkurs liegt am Verfallsdatum bei 45 €:** Die Option verfällt wertlos und Sie behalten die Prämie von 100 €. Allerdings haben Sie einen Verlust von 5 € pro Aktie durch den fallenden Aktienkurs, der durch die Prämie teilweise ausgeglichen wird.

Risikomanagement bei Covered Calls

  • **Diversifikation:** Investieren Sie nicht Ihr gesamtes Kapital in eine einzige Aktie oder Option.
  • **Positionsgröße:** Begrenzen Sie die Anzahl der verkauften Covered Calls, um Ihr Risiko zu kontrollieren.
  • **Stop-Loss-Orders:** Setzen Sie Stop-Loss-Orders für Ihre Aktien, um potenzielle Verluste zu begrenzen.
  • **Rollierung:** Wenn sich der Aktienkurs stark in Ihre Richtung bewegt (entweder nach oben oder unten), können Sie die Option "rollieren", d.h. sie schließen und eine neue Option mit einem anderen Ausübungspreis oder Verfallsdatum verkaufen. Dies kann Ihnen helfen, Ihre Position an die veränderten Marktbedingungen anzupassen.
  • **Beachtung des Delta und Gamma der Option:** Diese Kennzahlen geben Aufschluss über die Sensitivität des Optionspreises gegenüber Änderungen des Aktienkurses.

Covered Calls und Krypto-Assets

Obwohl Covered Calls traditionell mit Aktien verbunden werden, können die Prinzipien auch auf Kryptowährungen angewendet werden, sofern entsprechende Optionsmärkte existieren. Der Herausforderung besteht darin, dass der Markt für Krypto-Optionen noch relativ jung und illiquide ist. Dennoch bieten einige Börsen mittlerweile Optionen auf Bitcoin und andere Kryptowährungen an. Beim Verkauf eines Covered Call auf Krypto-Assets müssen Sie sicherstellen, dass Sie die entsprechenden Kryptowährungen besitzen, um die Option im Falle einer Ausübung decken zu können. Die Volatilität von Kryptowährungen ist zudem deutlich höher als die von Aktien, was das Risikomanagement erschwert.

Erweiterte Strategien und verwandte Themen

  • **Cash-Secured Puts:** Eine ähnliche Strategie, bei der Sie eine Put-Option verkaufen und Bargeld zur Deckung der potenziellen Verpflichtung bereitstellen. Cash-Secured Puts
  • **Iron Condor:** Eine neutrale Strategie, die aus dem Verkauf eines Call Spreads und eines Put Spreads besteht. Iron Condor
  • **Butterfly Spread:** Eine Strategie, die auf geringe Volatilität setzt. Butterfly Spread
  • **Straddle und Strangle:** Strategien, die auf hohe Volatilität setzen. Straddle und Strangle
  • **Volatilitätsstrategien:** Strategien, die auf Veränderungen der impliziten Volatilität setzen. Implizite Volatilität
  • **Griechische Buchstaben (Delta, Gamma, Theta, Vega, Rho):** Kennzahlen, die zur Risikobewertung von Optionen verwendet werden. Delta, Gamma, Theta, Vega, Rho
  • **Optionspreismodelle (Black-Scholes):** Modelle zur Berechnung des theoretischen Preises einer Option. Black-Scholes-Modell
  • **Technische Analyse:** Verwendung von Charts und Indikatoren zur Vorhersage von Kursbewegungen. Technische Analyse
  • **Fundamentalanalyse:** Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen. Fundamentalanalyse
  • **Handelsvolumenanalyse:** Analyse des Handelsvolumens zur Identifizierung von Trends und Stärken. Handelsvolumenanalyse
  • **Risikomanagement:** Techniken zur Minimierung von Verlusten. Risikomanagement
  • **Diversifikation:** Streuung des Kapitals auf verschiedene Anlagen. Diversifikation
  • **Positionsgröße:** Bestimmung der optimalen Größe einer Handelsposition. Positionsgröße
  • **Optionsketten:** Tabellen, die alle verfügbaren Optionen für einen bestimmten Basiswert auflisten. Optionskette
  • **Impliziter Bias:** Verzerrungen, die die Optionspreise beeinflussen können. Impliziter Bias
  • **Zeitwert und innerer Wert:** Die Bestandteile des Optionspreises. Zeitwert, Innerer Wert

Fazit

Covered Calls sind eine nützliche Strategie für Anleger, die zusätzliche Erträge aus ihren Aktienbeständen generieren möchten. Sie sind relativ konservativ, bieten aber auch begrenzte Aufwärtspotenziale. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile dieser Strategie zu verstehen und ein solides Risikomanagement zu betreiben, bevor Sie Covered Calls einsetzen. Die Anwendung auf Krypto-Futures ist möglich, erfordert aber ein höheres Maß an Vorsicht aufgrund der höheren Volatilität.


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