Calendar Spreads

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Beispiel eines Kalenderspreads für Rohöl-Futures
Beispiel eines Kalenderspreads für Rohöl-Futures

Kalenderspreads: Ein umfassender Leitfaden für Anfänger

Kalenderspreads sind eine beliebte und oft unterschätzte Strategie im Futures Handel. Sie bieten eine Möglichkeit, von Zeitwertunterschieden zwischen verschiedenen Laufzeiten desselben Basiswerts zu profitieren, ohne eine starke Richtungsmeinung zum zugrunde liegenden Asset zu haben. Dieser Artikel richtet sich an Anfänger und erklärt die Funktionsweise von Kalenderspreads, ihre Vorteile, Risiken und wie man sie effektiv einsetzt.

Was ist ein Kalenderspread?

Ein Kalenderspread (auch bekannt als Zeitspread) ist eine Strategie, bei der gleichzeitig zwei Futures-Kontrakte desselben Basiswerts gehandelt werden, jedoch mit unterschiedlichen Fälligkeitsdaten. Im Wesentlichen wird ein Futures-Kontrakt gekauft und ein anderer mit einem anderen Ablaufdatum verkauft. Die Strategie zielt darauf ab, von der Veränderung der Differenz zwischen den Preisen der beiden Kontrakte zu profitieren – der sogenannten "Spread".

Es gibt zwei Haupttypen von Kalenderspreads:

  • Kalender Call Spread: Hierbei wird ein Futures-Kontrakt mit früherem Ablaufdatum gekauft und ein Futures-Kontrakt mit spätem Ablaufdatum verkauft. Diese Strategie wird erwartet, wenn man erwartet, dass der Preis des Futures-Kontrakts mit dem näheren Ablaufdatum im Verhältnis zum Kontrakt mit dem späteren Ablaufdatum steigen wird.
  • Kalender Put Spread: Hierbei wird ein Futures-Kontrakt mit früherem Ablaufdatum verkauft und ein Futures-Kontrakt mit spätem Ablaufdatum gekauft. Diese Strategie wird erwartet, wenn man erwartet, dass der Preis des Futures-Kontrakts mit dem näheren Ablaufdatum im Verhältnis zum Kontrakt mit dem späteren Ablaufdatum fallen wird.

Terminologie verstehen

Bevor wir tiefer eintauchen, ist es wichtig, einige Schlüsselbegriffe zu verstehen:

  • Basiswert: Das zugrunde liegende Gut, auf das der Future basiert (z.B. Rohöl, Gold, Weizen).
  • Kontraktmonat: Der Monat, in dem der Futures-Kontrakt fällig wird.
  • Frontmonat: Der Kontraktmonat, der dem nächsten Fälligkeitsdatum am nächsten liegt.
  • Backmonat: Ein Kontraktmonat, der später als der Frontmonat liegt.
  • Spread: Die Differenz zwischen den Preisen zweier Futures-Kontrakte.
  • Contango: Eine Marktsituation, in der die Futures-Preise mit zunehmendem Fälligkeitsdatum steigen. Dies ist oft die Folge von Lagerkosten und der Erwartung zukünftigen Preiswachstums. Contango erklärt
  • Backwardation: Eine Marktsituation, in der die Futures-Preise mit zunehmendem Fälligkeitsdatum sinken. Dies deutet oft auf eine unmittelbare Nachfrage nach dem Basiswert hin. Backwardation erklärt
  • Roll Yield: Der Gewinn oder Verlust, der entsteht, wenn ein Futures-Kontrakt vor seinem Verfall ausrolliert wird.

Wie funktionieren Kalenderspreads?

Die Funktionsweise eines Kalenderspreads hängt stark von der Marktstruktur (Contango oder Backwardation) ab.

  • In Contango: In einem Contango-Markt ist der Preis des Futures-Kontrakts mit dem späteren Ablaufdatum höher als der Preis des Futures-Kontrakts mit dem näheren Ablaufdatum. Ein Kalender Call Spread profitiert in dieser Situation von einer Vergrößerung des Spreads, während ein Kalender Put Spread von einer Verkleinerung des Spreads profitiert.
  • In Backwardation: In einem Backwardation-Markt ist der Preis des Futures-Kontrakts mit dem späteren Ablaufdatum niedriger als der Preis des Futures-Kontrakts mit dem näheren Ablaufdatum. Ein Kalender Call Spread profitiert in dieser Situation von einer Verkleinerung des Spreads, während ein Kalender Put Spread von einer Vergrößerung des Spreads profitiert.

Der Gewinn oder Verlust eines Kalenderspreads ergibt sich aus der Veränderung des Spreads zwischen den beiden Kontrakten. Transaktionskosten (Brokerage Fees) und die Margin Requirements müssen ebenfalls berücksichtigt werden.

Beispiel: Rohöl-Kalenderspread

Nehmen wir an, der Rohöl-Frontmonat (z.B. Juli) wird zu 80 USD pro Barrel gehandelt und der Rohöl-Backmonat (z.B. August) zu 82 USD pro Barrel.

Ein Trader erwartet, dass der Spread zwischen den beiden Kontrakten steigen wird (z.B. aufgrund von saisonalen Faktoren). Er könnte einen Kalender Call Spread eingehen:

  • Kaufe 1 Kontrakt Rohöl Juli zu 80 USD.
  • Verkaufe 1 Kontrakt Rohöl August zu 82 USD.

Wenn der Spread auf 85 USD steigt (Juli bei 83 USD, August bei 88 USD), kann der Trader seine Position glattstellen:

  • Verkaufe den Rohöl Juli Kontrakt zu 83 USD.
  • Kaufe den Rohöl August Kontrakt zu 88 USD.

Der Gewinn beträgt 3 USD pro Barrel (Differenz zwischen gekauftem und verkauftem Preis, minus Transaktionskosten).

Vorteile von Kalenderspreads

  • Richtungsneutralität: Kalenderspreads sind relativ unabhängig von der allgemeinen Preisrichtung des Basiswerts. Sie profitieren von der Veränderung des Spreads, nicht von der absoluten Preisbewegung.
  • Geringeres Risiko: Im Vergleich zu direkten Futures-Positionen sind Kalenderspreads oft mit einem geringeren Risiko verbunden, da sie auf der relativen Performance zweier Kontrakte basieren.
  • Flexibilität: Kalenderspreads können an verschiedene Markterwartungen und Risikoprofile angepasst werden.
  • Potenzial für konstante Gewinne: In Märkten mit wiederkehrenden saisonalen Mustern können Kalenderspreads potenziell konstante Gewinne generieren. Siehe auch Saisonale Muster im Handel.

Risiken von Kalenderspreads

  • Spread-Risiko: Das Hauptrisiko besteht darin, dass sich der Spread unvorhergesehen entwickelt.
  • Roll-Risiko: Wenn der Trader die Position vor dem Verfall des Frontmonats ausrollen muss, kann dies zu Verlusten führen, insbesondere in einem volatilen Markt. Ausrollen von Futures
  • Korrelationsrisiko: Auch wenn Kalenderspreads richtungsneutral sind, können starke Preisbewegungen des Basiswerts die Strategie beeinflussen.
  • Transaktionskosten: Die doppelten Transaktionskosten (Kauf und Verkauf von zwei Kontrakten) können die Rentabilität beeinträchtigen.
  • Liquiditätsrisiko: Einige Backmonate können geringere Handelsvolumen aufweisen, was zu höheren Spreads und Schwierigkeiten beim Ausstieg aus der Position führen kann.

Strategien und Variationen

  • Inter-Commodity Spreads: Handel zwischen zwei verschiedenen, aber korrelierten Rohstoffen (z.B. Rohöl und Heizöl). Inter-Commodity Spreads erklärt
  • Intra-Market Spreads: Handel innerhalb desselben Marktes, aber mit unterschiedlichen Lieferorten oder Qualitätsstufen.
  • Butterfly Spreads: Verwendung von drei verschiedenen Futures-Kontrakten, um eine spezifische Preisspanne zu decken. Butterfly Spread Strategie
  • Condor Spreads: Eine komplexere Strategie, die vier Futures-Kontrakte verwendet, um eine noch engere Preisspanne zu decken. Condor Spread Strategie

Technische Analyse und Kalenderspreads

Die Technische Analyse kann verwendet werden, um potenzielle Einstiegs- und Ausstiegspunkte für Kalenderspreads zu identifizieren. Indikatoren wie:

können hilfreich sein.

Handelsvolumenanalyse und Kalenderspreads

Die Handelsvolumenanalyse ist entscheidend für die Beurteilung der Liquidität und potenzielle Preisbewegungen. Ein hohes Handelsvolumen in beiden Kontraktmonaten deutet auf eine gesunde Liquidität hin und erleichtert das Ausführen und Schließen der Position. Ein niedrigeres Volumen kann zu größeren Spreads und Schwierigkeiten beim Handel führen. Die Beobachtung des Open Interest kann ebenfalls Hinweise auf die Stärke des Trends geben.

Risikomanagement

  • Positionsgröße: Bestimmen Sie die angemessene Positionsgröße basierend auf Ihrem Risikoprofil und Ihrem Kapital.
  • Stop-Loss-Orders: Verwenden Sie Stop-Loss-Orders, um potenzielle Verluste zu begrenzen.
  • Diversifikation: Diversifizieren Sie Ihr Portfolio, um das Risiko zu streuen.
  • Kontinuierliche Überwachung: Überwachen Sie Ihre Positionen kontinuierlich und passen Sie sie bei Bedarf an.
  • Verständnis der Margin-Anforderungen: Stellen Sie sicher, dass Sie die Marginanforderungen verstehen und ausreichend Kapital auf Ihrem Konto haben.

Fazit

Kalenderspreads sind eine anspruchsvolle, aber potenziell lohnende Strategie für erfahrene Futures-Händler. Sie bieten eine Möglichkeit, von Zeitwertunterschieden zu profitieren, ohne eine starke Richtungsmeinung zum Basiswert zu haben. Eine gründliche Kenntnis der Grundlagen, eine sorgfältige Analyse und ein effektives Risikomanagement sind entscheidend für den Erfolg.

Risikohinweis für Futures-Handel
Risikohinweis für Futures-Handel

Denken Sie daran, dass der Handel mit Futures mit erheblichen Risiken verbunden ist und nicht für jeden geeignet ist. Informieren Sie sich gründlich und konsultieren Sie gegebenenfalls einen Finanzberater, bevor Sie mit dem Handel beginnen.

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