Aktienmarktabschwung-Derivate
- Aktienmarktabschwung-Derivate: Ein Leitfaden für Anfänger
Einleitung
Ein Aktienmarktabschwung, oft auch als *Bärenmarkt* bezeichnet, ist eine Periode, in der die Aktienkurse über einen längeren Zeitraum fallen. Für viele Investoren ist dies eine Zeit der Angst und Unsicherheit. Allerdings bieten Abschwünge auch Chancen, insbesondere durch den Einsatz von Derivaten. Dieser Artikel richtet sich an Anfänger und erklärt, wie Aktienmarktabschwung-Derivate funktionieren, welche Arten es gibt und wie sie im Rahmen einer umfassenden Risikomanagementstrategie eingesetzt werden können. Wir werden uns insbesondere auf Futures konzentrieren, da diese ein besonders beliebtes Instrument sind, um auf fallende Märkte zu spekulieren oder sich abzusichern.
Was sind Derivate?
Derivate sind Finanzinstrumente, deren Wert von einem zugrunde liegenden Vermögenswert abgeleitet wird. Dieser zugrunde liegende Vermögenswert kann eine Aktie, ein Index, eine Rohstoff, eine Währung oder sogar ein Zinssatz sein. Derivate werden nicht direkt am Spotmarkt gehandelt, sondern basieren auf der zukünftigen Entwicklung des Basiswerts. Sie ermöglichen es Händlern, auf Preisbewegungen zu spekulieren, ohne den Basiswert tatsächlich besitzen zu müssen.
Es gibt verschiedene Arten von Derivaten, darunter:
- **Futures:** Vereinbarungen zum Kauf oder Verkauf eines Vermögenswerts zu einem festgelegten Preis an einem zukünftigen Datum.
- **Optionen:** Verträge, die dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht geben, einen Vermögenswert zu einem bestimmten Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu kaufen oder zu verkaufen. Optionenhandel
- **Swaps:** Vereinbarungen zum Austausch von Cashflows basierend auf verschiedenen Finanzindizes oder Zinssätzen.
- **Forwards:** Ähnlich wie Futures, aber nicht standardisiert und werden außerbörslich gehandelt. Forwards und Futures im Vergleich
Aktienmarktabschwung und Derivate: Die Verbindung
In einem Aktienmarktabschwung sinken die Aktienkurse. Derivate ermöglichen es Händlern, von diesen Kursrückgängen zu profitieren, indem sie *short gehen*. "Short gehen" bedeutet, dass ein Händler auf einen Preisrückgang spekuliert und einen Vertrag zum Verkauf eines Vermögenswerts zu einem bestimmten Preis abschließt. Wenn der Preis tatsächlich fällt, kann der Händler den Vermögenswert zu einem niedrigeren Preis kaufen und den ursprünglichen Vertrag zum höheren Preis erfüllen, wodurch ein Gewinn erzielt wird.
Derivate können aber auch zur *Absicherung* eines Portfolios verwendet werden. Ein Investor, der Aktien besitzt, kann beispielsweise Futures-Kontrakte verkaufen, um sich gegen Verluste im Falle eines Kursrückgangs abzusichern. Hedging mit Futures
Arten von Aktienmarktabschwung-Derivaten
Es gibt verschiedene Derivate, die speziell für die Nutzung von fallenden Aktienmärkten geeignet sind:
- **Index-Futures:** Diese Futures basieren auf einem Aktienindex wie dem DAX, dem S&P 500 oder dem Nasdaq 100. Ein Short-Position in einem Index-Future profitiert von einem allgemeinen Rückgang des Aktienmarkts. Sie sind eine beliebte Wahl, da sie eine breite Marktabdeckung bieten.
- **Einzelaktien-Futures:** Diese Futures basieren auf der Aktie eines einzelnen Unternehmens. Sie ermöglichen es Händlern, auf Kursrückgänge bei bestimmten Aktien zu spekulieren.
- **Inverse ETFs:** Obwohl technisch gesehen keine Derivate im engeren Sinne, funktionieren inverse ETFs ähnlich. Sie sind so konzipiert, dass sie die inverse Performance eines bestimmten Index oder einer Aktie widerspiegeln. Wenn der Index also um 1% fällt, sollte der inverse ETF um 1% steigen. Inverse ETFs im Detail
- **Put-Optionen:** Put-Optionen geben dem Käufer das Recht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis (dem Ausübungspreis) zu verkaufen. Wenn der Aktienkurs unter den Ausübungspreis fällt, kann der Käufer die Option ausüben und die Aktie zum höheren Ausübungspreis verkaufen, wodurch ein Gewinn erzielt wird. Put-Optionen Strategien
- **VIX-Futures:** Der VIX (Volatility Index) misst die erwartete Volatilität des Aktienmarktes. In Zeiten von Unsicherheit und fallenden Kursen steigt der VIX in der Regel. VIX-Futures ermöglichen es Händlern, auf diese steigende Volatilität zu spekulieren. VIX als Indikator
Wie funktionieren Aktien-Futures?
Futures-Kontrakte sind standardisierte Vereinbarungen, die an einer Börse gehandelt werden. Lassen Sie uns ein Beispiel anhand des E-mini S&P 500 Futures-Kontrakts betrachten:
- **Kontraktgröße:** Ein E-mini S&P 500 Future-Kontrakt repräsentiert 50 Einheiten des S&P 500 Index.
- **Tick-Größe:** Ein Tick entspricht 0,25 Indexpunkten.
- **Margin:** Um einen Futures-Kontrakt zu handeln, müssen Händler eine Margin hinterlegen. Die Margin ist eine Art Sicherheit, die den Händler vor Verlusten schützt. Die Marginanforderungen können je nach Broker und Marktbedingungen variieren. Margin Trading erklärt
- **Verfall:** Futures-Kontrakte haben ein Verfallsdatum. An diesem Datum muss der Kontrakt entweder durch Lieferung des Basiswerts oder durch eine Barabwicklung beglichen werden. Die meisten Händler schließen ihre Positionen vor dem Verfallsdatum.
Angenommen, ein Händler glaubt, dass der S&P 500 fallen wird, und verkauft einen E-mini S&P 500 Future-Kontrakt bei einem Preis von 4500. Wenn der S&P 500 tatsächlich auf 4400 fällt, kann der Händler den Kontrakt zurückkaufen (kaufen, um die Short-Position zu schließen) und einen Gewinn von 100 Indexpunkten erzielen (100 * 50 * 0,25 = 1250 USD, abzüglich Gebühren).
Beschreibung | Ergebnis | |
Verkauf eines E-mini S&P 500 Future bei 4500 | Eröffnung einer Short-Position | |
Der S&P 500 Index fällt um 100 Punkte | Gewinnpotenzial entsteht | |
Rückkauf des E-mini S&P 500 Future bei 4400 | Schließung der Short-Position und Realisierung des Gewinns | |
100 Indexpunkte * 50 (Kontraktgröße) * 0,25 (Tick-Größe) = 1250 USD (abzüglich Gebühren) | Realisierter Gewinn | |
Risikomanagement beim Handel mit Aktienmarktabschwung-Derivaten
Der Handel mit Derivaten ist mit erheblichen Risiken verbunden. Hier sind einige wichtige Risikomanagementstrategien:
- **Positionsgrößenbestimmung:** Handeln Sie nur mit einem kleinen Prozentsatz Ihres Kapitals pro Trade. Positionsgrößenbestimmung im Detail
- **Stop-Loss-Orders:** Verwenden Sie Stop-Loss-Orders, um Ihre Verluste zu begrenzen. Eine Stop-Loss-Order wird automatisch eine Position schließen, wenn der Preis ein bestimmtes Niveau erreicht. Stop-Loss-Orders und ihre Anwendung
- **Diversifikation:** Diversifizieren Sie Ihr Portfolio, um das Risiko zu streuen. Investieren Sie nicht in einen einzigen Vermögenswert oder eine einzige Strategie. Diversifikation als Risikostreuung
- **Hebelwirkung:** Seien Sie sich der Hebelwirkung bewusst. Futures und Optionen ermöglichen es Ihnen, mit einem relativ kleinen Kapitaleinsatz eine große Position zu kontrollieren. Dies kann Ihre Gewinne verstärken, aber auch Ihre Verluste. Hebelwirkung und ihre Gefahren
- **Fundamentalanalyse:** Verstehen Sie die zugrunde liegenden wirtschaftlichen Faktoren, die den Markt beeinflussen. Fundamentalanalyse Grundlagen
- **Technische Analyse:** Nutzen Sie Chartmuster und Indikatoren um potenzielle Ein- und Ausstiegspunkte zu identifizieren.
- **Volatilitätsanalyse:** Beachten Sie die aktuelle und erwartete Volatilität des Marktes. Volatilität verstehen und messen
Strategien für den Handel mit Aktienmarktabschwung-Derivaten
- **Short-Selling mit Futures:** Wie bereits erwähnt, ist dies die grundlegendste Strategie, um von fallenden Kursen zu profitieren.
- **Bear Put Spread:** Kaufen Sie einen Put-Option mit einem bestimmten Ausübungspreis und verkaufen Sie gleichzeitig einen Put-Option mit einem niedrigeren Ausübungspreis. Diese Strategie profitiert von einem Kursrückgang, ist aber begrenzt im Gewinnpotenzial. Optionen Strategien im Überblick
- **Calendar Spread:** Kaufen und verkaufen Sie Optionen mit unterschiedlichen Verfallsdaten, um von Zeitwertverfall zu profitieren.
- **Ratio Spread:** Kaufen und verkaufen Sie Optionen in einem bestimmten Verhältnis, um eine bestimmte Risikoposition einzunehmen.
- **Pair Trading:** Identifizieren Sie zwei korrelierte Aktien und gehen Sie Long auf die eine und Short auf die andere, um von einer Divergenz zu profitieren. Pair Trading Strategie
Handelsvolumenanalyse und Liquidität
Das Handelsvolumen ist ein wichtiger Indikator für die Liquidität eines Marktes. Hohes Handelsvolumen deutet auf eine hohe Liquidität hin, was bedeutet, dass es einfach ist, Positionen zu eröffnen und zu schließen, ohne den Preis wesentlich zu beeinflussen. Niedriges Handelsvolumen kann zu größeren Spreads (der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis) und Schwierigkeiten beim Ausführen von Trades führen. Die Analyse des Handelsvolumens kann auch Aufschluss über die Stärke eines Trends geben. Handelsvolumenanalyse für Anfänger
Fazit
Aktienmarktabschwung-Derivate können ein mächtiges Werkzeug für Händler sein, die von fallenden Kursen profitieren oder sich gegen Verluste absichern möchten. Es ist jedoch wichtig, die Risiken zu verstehen und eine solide Risikomanagementstrategie zu entwickeln. Beginnen Sie mit kleinen Positionen, bilden Sie sich weiter und nutzen Sie die zahlreichen Ressourcen, die zur Verfügung stehen, um Ihre Handelsfähigkeiten zu verbessern. Der Handel mit Derivaten erfordert Disziplin, Geduld und ein tiefes Verständnis der Märkte. Weiterführende Ressourcen zum Thema Derivate
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